Frankfurt am Main: Die Transformation hin zu einer klimaneutralen, digitalen Industrie ist auch für die Textilbranche in vollem Gange und wird deren Arbeitswelt nachhaltig verändern. Wie diese Veränderungen aussehen und welche Auswirkungen sie haben werden, diskutierten IG Metall und der Gesamtverband textil+mode auf einer gemeinsamen Zukunftskonferenz.
Miriam Bürger, Gewerkschaftssekretärin bei der IG Metall und zuständig für die Textilbranche, zeigte sich sehr erfreut über die konstruktiven Debatten: „Ich freue mich, dass wir als Sozialpartner an vielen Stellen am gleichen Strang ziehen und uns gemeinsam auf die Herausforderungen der Zukunft einstellen. Für uns als Gewerkschaft ist dabei von entscheidender Bedeutung, dass die Beschäftigten eine klare Perspektive darauf haben, wie sie in Zukunft arbeiten werden. Dafür sind Tarifverträge und gutes, zukunftssicheres Entgelt eine wesentliche Voraussetzung, ebenso wie kontinuierliche und nachhaltige Qualifizierung.
Für Markus Simon, Geschäftsführer der VERSEIDAG-INDUTEX GmbH, Tarifverhandlungsführer der Arbeitgeber, ist die Branche für den Wandel gut aufgestellt. Auf der Konferenz wurden zukunftsweisende Beispiele aus der Textilforschung, das T7-Projekt in Mönchengladbach für eine nachhaltige Textilfabrik der Zukunft oder das Texoversum in Reutlingen vorgestellt. Diese zeigten, so Simon, dass sich die Branche verantwortungsbewusst auf die Herausforderungen vorbereite. Die Corona-Pandemie, der Klimawandel und die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stellten die gesamte mittelständische Industrie aber vor enorme Herausforderungen. Markus Simon: „Unsere Unternehmen stellen sich bereits heute elementaren Veränderungen in der Wirtschaft. In einem Umfeld wie diesem – mit noch nie dagewesenen gleichzeitigen Preissteigerungen für Energie, Rohstoffe und Transport, und immer mehr gesetzlichen Auflagen – gehe es für viele Unternehmen jedoch an die Existenz. Deshalb brauche es jetzt zügig die richtigen politischen Rahmenbedingungen, um die Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft noch schneller in den Unternehmen vorantreiben zu können. Dazu gehört auch eine stärkere Unterstützung für die Unternehmen bei dem schon heute spürbaren Arbeits- und Fachkräftemangel. Gleichzeitig spielt auch die Tarifpolitik, die die Realität in vielen Betrieben der Branche prägt, eine erhebliche Rolle im Zuge der Transformation. Die Diskussionen haben gezeigt: passgenaue Lösungen für die Branche können nur von den Tarifpartnern getroffen werden.“
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz sahen in der Veranstaltung ein starkes Signal, das zeige, dass die Sozialpartner gemeinsam den Wandel gestalten wollen. Darin liege auch eine große Chance, die Branche weiter fit für die nächsten Jahre zu machen.
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